Zu Besuch bei Filip Haag im PROGR - Zentrum für Kulturproduktion in Bern


https://www.filiphaag.ch/


Fotos: Alexander Egger



Zu Besuch bei Albrecht Schnider im Februar 2024


https://mai36.com/artists/albrecht-schnider/artworks/untitled-1182


Fotos: Alexander Egger



Zu Besuch bei Pat Noser in Biel Anfang 2024


https://patnoser.com/

Fotos: Alexander Egger



Zu Besuch bei Sapir Kesem Leary in Bern Ende Dezember 2023

 
https://sapirkesemleary.cargo.site/


Fotos: Alexander Egger



Zu Besuch bei Serge Nyfler in Bern im Dezember 2023


https://sergenyfeler.ch


http://moma-bern.ch/


Fotos: Alexander Egger 



Zu Besuch bei Barni Kiener in Bern im Dezember 2023


https://www.barnikiener.ch/


Fotos: Alexander Egger

 


Zu Besuch bei Christian Megert in Düsseldorf im Oktober 2023

 
https://www.megert.de/page1.html

 
Fotos: Alexander Egger



Zu Besuch bei Simone Zaugg und Pfelder in Berlin im Oktober 2023 im Vorfeld der Ausstellung im Kunstraum "volume" in Bern. Dazu kann mein Artikel im "ensuite - Zeitschrift zu Kunst und Kultur" nachgelesen werden.


https://www.simonezaugg.net/


Fotos: Alexander Egger


 

«In situ», also vereinfacht «vor Ort», findet floskelhaft in jeden zweiten Saaltext Eingang. Im Trudelhaus in Baden ist der Begriff nun Programm! Drei Kunstschaffende bespielen die drei Etagen des Trudelhauses. Wobei bei unserem Besuch in der Aufbauzeit Mitte August 2023 zwei vor Ort sind.

 

Patrick Graf ist im obersten Geschoss dabei seine dystopische, trockengefallene Unterwasserlandschaft aus bespraytem und bedrucktem Karton zu schaffen. Minutiös fertigt er jedes Einzelteil über Tage. In der Vereinfachung der Formen, etwa von Kugeln oder auch der die marmornen Säulen überwuchernden Vegetation, gewinnt die Szenerie bei allem Unrat – so sind Spritzen, Skelette oder anderer Müll auf dem Boden zu finden – dennoch eine comicartige Note. Graf ist es dabei wichtig, dass jeder und jede Zugang zu dieser Szenerie findet, wie er im persönlichen Gespräch unterstreicht.

Peter Aerschmann im untersten Geschoss, wo ein schwieriger Raum mit Säulen und Treppenstufen, die etwas an ein Amphitheater erinnern, wartet, ist nachdenklicher. Aerschmann hat den Estrich des Trudelhauses ausgeräumt und alle dort vorhandenen Kartonboxen zu einer prekären, pyramidalen Schichtung aufgetürmt. In tagelangen mühsamen Justierungen, welche der Schreibende und der Fotograf hautnah miterleben dürfen, schafft der Videokünstler einen zehnminütigen Loop aus unzähligen, sich regelmässig drehenden Elementen. Das sind einerseits reife Früchte, die er im Fribourgischen im Bauernhaus seiner Eltern aufgenommen hat und animierte Objekte wie ein Totenkopf, die er zur «overall» Videoinstallation verbindet. Das Ganze wirkt wie ein zeitgenössisches Memento Mori, dem eine versteckte Taktung zugrunde liegt. Wobei er hier bewusst gewisse Elemente wie Timecodes belassen habe, oder eine Box geöffnet, um den temporären Charakter dieser Installation zu unterstreichen. Denn Aerschmann führt aus, dass er diese Arbeit durchaus auch als kritisches Sinnbild versteht für eine Digitalisierungstendenz, die Objekte zu Tausenden einliest, aber die Konsequenzen der Massierung dieser riesigen Datenbestände dabei nicht zu Ende denkt.


Insgesamt also zwei unterschiedliche Positionen, bei denen die Arbeit vor Ort je ganz eigene Welten öffnet.


http://patrickgraf.ch/


https://www.aerschmann.ch/


Fotos: Alexander Egger

 


Welche Botschaft würde ich an mein künftiges Ich schicken? Diese Frage steckt hinter dem Projekt «nu:tapes», das Hartmut Abendschein – Künstler und Kopf hinter dem experimentell-konzeptuellen Verlag edition taberna kritika diesen Juli 2023 im Monbijouquartier realisierte. Während einiger Tage waren Passantinnen und Passanten sowie am Projekt Interessierte eingeladen, spontan 4 Minuten auf Tonband zu sprechen. Diese Originalaufnahme durften sie dann nach Hause nehmen. Wobei Abendschein den O-Ton digital sammelte, um diesen dann zu einem eigenen künstlerischen Mixtape zu kombinieren. Diese Kassette mit ISBN-Nummer wird wiederum in sein Verlagsprogram aufgenommen, wobei Fragen nach der Abgrenzung zwischen Botschaft und Dokumentation thematisiert werden.


Auch der Schreibende und der Fotograf waren zu Gast: Ersterer nahm ein solches «Bändli» auf und Letzterer hat alles dokumentiert. Und dabei ist nur zu hoffen, dass das künftige Ich des Schreibenden, im Gegensatz zum aktuellen, dann direkten Zugriff auf einen Kassettenrecorder hat, wenn es sich überwindet, das Resultat anzuhören…

 

https://www.etkbooks.com/


Fotos: Alexander Egger



Atelierbesuch bei Véronique Zussau in der Nähe der Dampfzentrale in Bern


https://www.zussau.ch/de/

Fotos: Alexander Egger



Ateliersoriee in den Vidmarhallen bei Franziska Ewald und Nicolas Bernière in Bern im Juni 2023


https://franziskaewald.ch


https://www.nicolasberniere.com


Fotos: Alexander Egger


 

Atelierbesuch bei Kotscha Reist in Bern


https://kotschareist.ch/


Fotos: Alexander Egger



Atelierbesuch bei Peter Wüterich in Oberdiessbach


https://www.bernhardbischoff.ch/de/peter-wuethrich/


Fotos: Alexander Egger



Gespräch mit Aline Schoch, Videokünstlerin, und Andrea Domesle, Gründerin "Videocity", am 4. April 2023. Dies fand im Rahmen des von mir, Adrian Dürrwang, kuratierten Videoprogramms: "I want you!" im Kino Rex in Bern statt.


Fotos: Alexander Egger



Atelierbesuch bei Jerry Haenggli in Biel


https://www.jerry-haenggli.com/


Fotos: Alexander Egger



Gespräch mit Andrea Domesle (Kuratorin und Gründerin von Videocity.org) im Kino REX in Bern am 2. September 2022 


https://www.videocity.org


Fotos: Alexander Egger




Gespräch mit Diana Scar, Künstlerin aus Kasachstan, in der Atelierwohnung von "residency.ch" im "PROGRZentrum für Kulturproduktion" in Bern 

Gäste aus Kasachstan in der Residency.ch im Frühjahr 2022


«Bright Future» als Ziel prangt gross als Aufschrift am Kulturzentrum in der kasachischen Millionenstadt Almaty, das einem übergrossen Zug gleicht. Eine geschickte wie aufwändige Aussenbemalung hat den Anbau mit seinen grossen Fenstern in einen blauen Vorortszug verwandelt. Eine Streetart-Wandarbeit, welche in der Corona-Pandemie 2020 als erstes gemeinsames Projekt von Pasha Cas (*1995, Almaty) und Diana Scar (*1992, Kasachstan) entstand. Eine kreative Art der Krisenbewältigung! Plötzlich waren die reisefreudigen Kunstschaffenden auf die kasachische Grossstadt, später auf ihr weitläufiges Heimatland beschränkt – ihre vielfältigen Kontakte zu besuchen war unmöglich. Entsprechend steht wartend die Bahn an der Station «Hope» und manifestiert so den Blick nach vorn. Die beiden ergänzten das Projekt zudem mit einem Clip alla «Film Noir», in dem viele Freunde als Mitfahrer in eine ungewisse, aber hoffentlich bessere Zukunft aufbrechen.


Nachdem das Reisen wieder möglich ist, hat die beiden eine veritable kleine «Tour der Residence» über Berlin und Tiflis nach Bern geführt, wo sie in der Wohnung von «Resindency.ch» im PROGR zu Gast sind. Pasha Cas bereitet hier seine Aktion in der «ToBe Art Galerie» vor. Pasha Cas ist einer der bekanntesten Streetart-Künstler seines Landes. Dort machte er 2015 und 2016 mit grossen Wandarbeiten auf sich aufmerksam. Etwa, als er in einer Trabentensiedlung ein rotes Kuchen-Diagramm sprayte, mit einem winzigen schwarzen Schnitz für «1 %». Die Überschrift lautete sinngemäss, dass alle mit der Situation zufrieden seien. Und dann kleiner neben dem schwarzen Bereich war ein «ausser mir» zu finden. 2016 entstand in der Industriestadt Temirtau in einer Guerilla-Aktion ein Wandgemälde, auf dem von Matisse entlehnte Tanzende einen Reigen um einen Kamin vollführen und sich so in die rauchenden Schlote am Horizont einreihen. Das Bild verweist auf die allgemein bekannte Schwermetallbelastung, insbesondere auf den Spielplätzen, die notabene in jeder offiziellen Messung innerhalb der Grenzwerte liegt. Cas betont, dass es nicht um eine Anklage der Einzelsituation gehe. Er verstehe die Bilder vielmehr allgemeiner, dass sie stellvertretend auf globale Probleme verwiesen. Dennoch bewegt sich seine Kunst auf einem schmalen Grat und seine Popularität auf Social Media dürfte ihn vor schwerwiegenderen Konsequenzen bewahrt haben. In diesem Kontext sind auch seine längeren Reisen nach gewissen Aktionen durchaus geschickt! Auch seine Nacht und Nebel Aktionen in New York, als er etwa auf bestehende Situationen wie einen Fussgängerstreifen malerisch reagierte, waren ebenfalls nicht ohne Risiko – steht doch auf solche «Stadtverschönerung» am Big Apple ein Jahr Gefängnis.


In der jüngsten Vergangenheit hat Cas einerseits verstärkt eine globale Perspektive in Bezug auf Nachhaltigkeit eingenommen. So überblendete er in einer Arbeit von 2021 Fotos der Versteppung Kasachstans aus den Jahren 1984 bis 2020. Mit elektronischem Sound gemixt entsteht bei dieser Videoarbeit eine dramatische, gesampelte Clipästhetik. Andererseits arbeitet Cas sehr grundsätzlich mit Raum und Körper. In einer meditativen Malperformance beschrieb er 2019 seinen Körper wie den weissen Umraum ganz physisch mit spontan-urtümlichen Zeichen.


Diana Scar besuchte im Gegensatz zum auf der Strasse trainierten Cas die Kunstschule in Almaty und ist eine erfolgreiche Illustratorin. Sie arbeitet unter anderem für das populäre Wissens-Magazin «Oyla», indem sie komplexe naturwissenschaftliche Zusammenhänge umsetzt. Dabei arbeitet sie in unterschiedlichsten Techniken, etwa präzisen Collagen, die wie digital erstellt wirken. Diese Vielseitigkeit liegt sicher in der Ausbildung begründet, wo sie in unterschiedlichsten Drucktechniken experimentierte. Sie sagt scherzhaft, dass der Keller ihrer Schule der einzige Ort in Kasachstan mit so unterschiedlichen Druckmaschinen sei, und diese zeitlosen Konstruktionen ihr ein Gefühl gäben, dass sie dort für die Ewigkeit hingestellt worden seien. Interessanterweise erweitert Scar in der letzten Zeit ihre Praxis hin zum öffentlichen Raum, indem sie Illustration und Streetart verbindet. Ihre jüngste Aktion war dabei, dass sie die Abschnittflächen von Bäumen in den Strassen von Berlin und Tiflis als Malgrund nutzte. Wo einmal ein Ast war, bei dieser «Verletzung», bleibt eine Fläche zurück. Diese nutzt Scar und versieht sie mit einem faltigen Gesicht einer Frau, das aussieht, als ob es die Jahresringe aufnähme. Mit einer Schablone wird die Grundlage des Antlitzes angebracht. Danach ergänzt sie das Gesicht mit Bleistift und individualisiert es auf diese Weise. Ein Eingriff, der nicht auf den ersten Blick offensichtlich ist. Dennoch ist der Baum mit einer Fratze ein Motiv, das in der Mythologie vieler Kulturen verankert ist. Scar betont, sie habe zu Beginn vor allem gereizt, diese Leerfläche zu «füllen». Aber je mehr sie reise und sich an verschiedenen Orten über das Projekt austausche, je mehr sammelten sich die Bezüge und Referenzen. Sicher eine Aktion mit Potential – vielleicht beobachtet sie, liebe Lesende, auch bald in Bern ein Baum ganz still und heimlich.


https://www.instagram.com/_dianascar_/


https://www.residency.ch


Foto: Alexander Egger 



Atelierbesuch bei Mäschi in Bern


https://www.instagram.com/maschi_up/


Fotos: Alexander Egger 



Eine ausführliche Atelier-Besuchs-Tour in Zürich im Winter 2021


 

Atelierbesuch bei Alois Lichtsteiner in Murten im Sommer 2021


https://www.aloislichtsteiner.com/


Fotos: Alexander Egger


 

Atelierbesuch bei Hermelinde Hergenhahn 2021


Die deutsche Künstlerin Hermelinde Hergenhahn, wohnhaft in Amsterdam, ist bis Mitte März 2021 als Artist in Residence in einem Atelier der Stiftung Fondation Bartels in Basel zu Gast. Wie schon an verschiedenen Orten arbeitet sie an ihrem Langzeit-Videoprojekt „Day in Day out“. Dieses beschäftigt sich mit der alltäglichen Wahrnehmung im Spannungsfeld zwischen Beiläufigkeit und Beobachtung. Zudem entstehen spontane Zeichnungen mit Kohle.


Der Kleine Markgräflerhof von 1376, fast direkt am Münsterplatz gelegen mit seinen Gemäuern, die von ausgetretenen römischen Stufen über die mittelalterliche Grundsubstanz bis zu grauen Betonstützen reichen, gehört zu den eindrücklichsten Atelier-Orten, die ich je besucht habe. Aktuell fast verwaist, bietet er bis zu 4 Kunstschaffenden aus den Bereichen Literatur, Musik und Bildende Kunst Platz. Kann die Künstlerin die reiche Museumslandschaft coronabedingt nicht besuchen, kommt sie und ihr Besuch Anfang Februar doch in den Genuss eines eindrücklichen Schauspiels, des Hochwassers. Vom Haus ist über lange Treppe und Terrassen ein Privatzugang bis hinunter zum Rhein möglich, der die Gäste fussnah an die dunkel, bedrohlich dahinziehenden Wassermassen bringt.


https://www.hermelindehergenhahn.net/


Fotos: Alexander Egger


https://www.alexanderegger.ch/